Staubiger Samstag: THW Ulm übt Ernstfall in Abbruchhaus

Ein Zugdienst der besonderen Art war für die THW-Kräfte des Ortsverbands Ulm am vergangenen Samstag geboten: In der Olgastraße in Ulm ergab sich die seltene Gelegenheit den Ernstfall in einem Abbruchhaus zu üben. Insgesamt 25 THW-Kräfte waren vor Ort und konnten auf einer großen Spielwiese für Einsatzkräfte ihr Können unter Beweis stellen. Für einige Helfer war es ein ganz besonderer Tag: Der erste große Zugdienst nach der Grundausbildung.

Um 7.30 Uhr machte sich die Fachgruppe Räumen auf den Weg und erkundete zunächst das Areal nahe dem Ulmer Stadtzentrum, bevor die Helfer dann in drei Trupps aufgeteilt wurden: Einer arbeitete vor dem Gebäude am Zerkleinern von Trümmerresten mit dem Radbagger. Dafür wurde zunächst der Hydraulikhammer und später die Abbruchzange als Anbaugerät montiert um den Stahlbeton zu bezwingen. Einige Geräte sind neu im Ortsverband Ulm und im Rahmen dieser Übung das erste Mal zum Einsatz gekommen. Nachmittags wurde mit dem Tiefenlöffel das verlagern der Trümmerreste geübt.

Die anderen beiden Trupps haben an verschiedenen Stellen im Gebäude Wand- und Deckendurchbrüche geschaffen. Von leichtem Porenbeton über Ziegelmauern bis hin zu massivem Stahlbeton war in dem Abbruchhaus alles vorhanden und ermöglichte verschieden schwierige Übungsszenarien. Bei den pneumatischen Abbruchgeräten wurden Flachmeißel, Rundmeißel und Bohrer eingesetzt. Einen Schwerpunkt bildete hier das Kennenlernen der Geräte für die neuen Helfer, die gerade erst ihre Grundausbildung abgeschlossen haben.

Gegen 9.00 Uhr rückten dann weitere THW-Kräfte aus. Erste Aufgabe der Ulmer Bergungsgruppe war der Aufbau einer Beleuchtung für die Fachgruppe Räumen im Keller des Gebäudes. Anschließend wurden auf dem Areal verschiedene Stationen geschaffen, bei denen diverse Geräte des GKW genutzt wurden: Mit dem benzinbetriebenen Trennschleifer wurde an Stahlbetonteilen das Arbeiten an einem Trümmerhaufen geübt. Für das Zertrennen und Öffnen von Metallteilen wurde der hydraulische Rettungssatz mit Schere- und Spreizer genutzt. Durch das Benzinaggregat ist das Rettungsgerät sehr flexibel und kann nahe an der Einsatzstelle positioniert werden.

Im 1. Stock des Gebäudes wurde eine Übungspuppe platziert. Zunächst mussten die Helfer den “Verletzten” mit dem Schleifkorb über das enge Treppenhaus retten. Im nächsten Schritt wurde angenommen, dass eine Rettung nur noch über das Fenster möglich ist. Mit vier Leiterteilen wurde eine Steckleiter in maximaler Länge aufgebaut und eine schiefe Ebene gebaut, damit der Schleifkorb an Arbeitsleinen gesichert wie auf Schienen heruntergelassen werden konnte. Zuletzt wurde die Rettung mit einem sog. Leiterhebel geübt, bei der der Schleifkorb immer in waagerechter Position bleibt.

Als Verpflegungszelt für die Helfer wurde von der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung ein STZ 300 mit ca. 30 m² Grundfläche aufgebaut. Neben der Organisation der Verpflegung über den Mittag stellte die Fachgruppe auch eine mobile Hygienestation bereit, die bei Arbeiten in einer staubigen Umgebung wie dem Abbruchhaus den Helfern eine Möglichkeit zum Waschen bietet. Für den Materialtransport kam der Mehrzweckgerätewagen (MzGW) zum Einsatz, der je nach Bedarf flexibel beladen und vor Ort mit der Ladebordwand wieder schnell entladen werden kann.

Bei dieser Fachgruppe liegt der Fokus auf elektrischen Maschinen. Mit dem Bohr- und Aufbrechhammer können vor allem an engen und schwer zugängliche Stellen Durchbrüche geschaffen werden, die mit dem schweren Gerät der Fachgruppe Räumen nicht zu erreichen sind. Zunächst wird ein Dreieck angezeichnet, innerhalb dessen der Wanddurchbruch geschaffen werden soll. So wird sichergestellt, dass die Kräfte von oben gleichmäßig an den Seiten nach unten abgeführt werden. Auch tragende Wände konnten bei der Übung so gefahrlos durchbrochen werden. Darüber hinaus unterstützten die Helfer die anderen Fachgruppen bei ihren Arbeiten und konnten so neue Erfahrungen sammeln und bestehendes Wissen auffrischen.

Gegen 15.00 Uhr war die Übung in der Olgastraße beendet und die THW-Kräfte konnten sich auf den Weg zurück in den Ortsverband machen. Dort wurde das eingesetzte Material abgeladen und gepflegt und innerhalb der einzelnen Fachgruppen die Erfahrungen der vergangenen Stunden diskutiert, so dass mit dem Übungsende um 16.30 Uhr ein erfolgreicher Zugdienst des THW Ulm abgeschlossen werden konnte.

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